Hallo Angeljugend,
im Folgendenden möchte ich euch einen Gastartikel von Claudia Wartmann vorstellen:
Kunstköder zum Raubfischangeln
Was beim Karpfenangeln die Boilies sind, sind beim Raubfischangeln die
Kunstköder. Im Handel werden die unterschiedlichsten Modelle, Farben und Größen
angeboten. Fast im Wochentakt wird ein neues Kunstködermodell in den Himmel
gelobt und von der Angelindustrie als überlegener Köder dargestellt. Im
Folgenden möchten wir einige Ködertypen vorstellen und Tipps zum Einsatzzweck
geben. Wir gehen aber bewusst nicht auf spezielle Modelle einiger Hersteller
ein sondern auf die Köderart.
Der Kunstköder Gummifisch
Der Gummifisch ist ein sehr alter Raubfischköder, der vor allem durch den
günstigen Anschaffungspreis und durch seine natürliche Erscheinung überzeugen
kann. Besonders größere Gummifische sind beim Angeln auf Hecht im Winter oder
im Spätsommer sehr zu empfehlen. Auch beim Einsatz an tiefen Stellen am
Gewässer sind diese Köder vorteilhaft. Ihre Gestalt muss nicht immer die
Nachbildung eines Fisches sein, auch Gummifrösche, Gummiwürmer oder sogar
Gummimäuse sind inzwischen im Handel erhältlich. Generell kann man davon
ausgehen das man mit größeren Gummifischen auch kapitale Hechte überlisten
kann.
Der Kunstköder Spinner
Der Spinner ist auch ein recht bekannter Kunstköder, der meist beim Angeln auf
kleinere Raubfische wie Barsch, Forelle und Rapfen eingesetzt wird. Aber auch
Hecht und Zander können mit einem Spinner zum Biss verführt werden. Speziell
größere Spinnermodelle, die im Frühjahr im Flachwasser geführt werden locken
den Hecht meist sehr effektiv aus der Deckung. Wenn das Spinnerblatt die
Sonnenstrahlen in ein Blitzen verwandelt kann auch ein scheuer Hecht nicht
wiederstehen. Allerdings kann man feststellen dass bei einem Spinner häufig
auch kleinere Raubfische beißen.
Der Kunstköder Blinker
Der Blinker ist wohl der Raubfischköder, der sich am besten werfen lässt. Mit
einer dünnen, geflochtenen Angelschnur und einer abgestimmten Angelrute kann
ein Blinker unglaublich weit ausgeworfen werden. Man erreicht mit ihm auch
Stellen, die sonst nur mit einem Boot beangelbar wären. Neben den guten
Wurfeigenschaften kann der Blinker auch durch seinen günstigen
Anschaffungspreis überzeugen. Auch wenn der Blinker inzwischen nur noch sehr
selten am Angelsee zu sehen ist, ist und bleibt er ein ganz hervorragender
Köder zum Angeln auf Hecht, Barsch und Zander.
Der Kunstköder Wobbler
Der am häufigsten verwendete und leider auch teuerste Kunstköder ist der
Wobbler. Beim Wobbler entscheidet die Tauchschaufel im vorderen Bereich darüber
wo dieser Köder eingesetzt werden kann. Die Tauchschaufel steuert die Tiefe in
der der Wobbler eingeholt wird. Es gibt sogenannte Tiefläufer und Flachläufer
unter den Wobblern. Wobbler können universell eingesetzt werden und bilden die
Schwimmeigenschaften von Beutefischen teilweise sehr naturnah nach.
Sicher hat jeder Angler seinen eigenen Favorit unter den Kunstködern, doch
auch das Gewässer, das Wetter und die Fischart können darüber entscheiden
welcher Kunstköder zum Einsatz kommen sollte. Es sollen immer mehrere Arten
dabei sein und nach und nach der Köder gewechselt werden wenn die Bisse aus
bleiben.
Rotfedern als Köder zum Angeln auf Hecht
Zum Angeln auf Hecht sind inzwischen sehr viele unterschiedliche Modelle an
Kunstködern vorhanden. Ob Wobbler, Spinner, Blinker oder Gummifisch und viele
weitere Sondermodelle stehen dem Angler zur Verfügung. Neben der großen Auswahl
gibt es aber auch Angler, die der Kunstköderindustrie den Rücken kehren und auf
Naturköder, also kleine Fischarten wie Rotaugen, Rotfedern, Barsche oder Lauben setzen.
Speziell beim Ansitzangeln sind Rotaugen und Rotfedern sehr beliebt. Im
Folgenden möchten wir einige Kriterien diskutieren, die bei der Auswahl eines
geeigneten Fisches als Köder beachtet werden sollten.

Rotaugen und Rotfedern fangen
Zum Fangen der Rotfedern gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Neben der
Köderfischrute kann man Rotfedern auch mit einer Köderfischsenke fangen oder
man verwendet eine Reuse, also eine Kleinfischfalle. Allerdings muss man
bedenken das Reusen nicht an allen Gewässern erlaubt sind, daher sollte man
sich vorher mit den Gesetzen und Vorschriften auseinandersetzen. Aber auch
Wurfnetze können gute Ergebnisse liefern, auch wenn etwas Übung notwendig ist
um das Netz auswerfen zu können. Unabhängig für welche Möglichkeit man sich
entscheidet die Rotfedern und Rotaugen zu fangen, man muss eine Stelle finden
an der sich die Rotfedern häufig aufhalten. Um solche Stellen identifizieren zu
können sollte man
sich mit der Lebensweise und Ernährung der Rotfedern auseinandersetzen.
Informationen zur Ernährung und Lebensweise von Rotfedern findet man hier.
Stellen im Flachwasserbereich, in der Nähe von Seerosenfeldern oder stark
bewachsene Gewässerabschnitte sind vielversprechend.
Auswahl der Größe
Hat man das Glück und konnte man mehrere Rotfedern fangen, so stellt sich die
Frage welchen Fisch man nun als Köder verwenden soll. Soll man eher eine kleine
Rotfeder oder eine größere Rotfeder bevorzugen? Diese Frage muss und
Anhängigkeit der Jahreszeit und des Gewässers beantwortet werden. Im Frühjahr,
wenn im Gewässer viele Jungfische vorhanden sind, sollte man tendenziell
kleinere Rotfedern bevorzugen. Im Herbst und Winter, wenn die
Wassertemperaturen fallen sind größere Rotfedern besser geeignet. Natürlich
sollte auch der Zielfisch in die Überlegung mit einbezogen werden. Hat man es
auf einen kapitalen Hecht abgesehen dann sollte man auch größere Fische als
Köder verwenden als beim Angeln auf Barsch. Letztendlich muss aber jeder Angler
selbst ein Gefühl dafür entwickeln welche Größe am besten geeignet ist. Die
Empfehlungen sollten nur eine grobe Richtung vorgeben.
Rotfedern attraktiver anbieten
Auch bei der Auswahl einer Rotfeder in optimaler Größe kann man als Angler noch
einiges dafür tun, das der Fisch für den Raubfisch attraktiver erscheint. Indem
man an den Flanken der Rotfeder kleine Schnitte anbringt kann man dafür sorgen
dass der Köder im Wasser "duftet" und besser von dem Raubfisch
wahrgenommen werden kann. Weiter kann man den Fisch auch teilweise entschuppen,
was auch dazu führt das Duft an das Wasser abgegeben wird.